Erlebnis mit dem Mond

Mein Ziel: Den Vollmond fotografieren, aber so, dass er schön mit der Landschaft in Einklang steht.

Mit den einschlägigen App`s plante ich minutiös, wann der Vollmond zu welcher Zeit und wo im Münstertal zu sehen ist. Ich fand einen Platz in Lü, wo ich erwartete, dass der Mond zur Morgendämmerung genau über dem Ofenpass untergehen sollte. Es war kalt, sehr kalt. Ich stand im Schnee und verfolgte die Bahn des Mondes noch im Dunkeln. Meine Berechnungen schienen aufzugehen. Doch was ich zu wenig geplant hatte, war die Brennweite, die ich einsetzen musste. Ich montierte mal das 70-200 er Telezoom und liess den Mond in Richtung Ofenpass gleiten.

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Schon bald wurde klar, dass der Mond so viel zu klein werden würde. Ich montierte schnell das 500mm Objektiv. In der Hetze jedoch nicht mit dem Stativfuss des Objektives sondern direkt an die Kamera, welche auf dem Stativ stand.

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Das wäre eigentlich eine gelungene Aufnahme, wie ich sie mir geplant hatte. Es stellte sich jedoch heraus, dass infolge der falschen Stativmontage das Bild verwackelt ist. Eine 2. Chance hatte ich nicht mehr, denn der Mond war weg.

Also nochmal von vorne. Am kommenden Morgen in der Früh war ich wieder am gleichen Ort. Temperatur unter minus 10°. Der Mond sollte schön entlang der Ostwand des Piz Daint herunter rollen. Es kam, wie es kommen musste: Der Mond war dort, aber die Wolken auch. Und so blieb mir nur eine schöne Aufmahme der blauen Stunde.

Am nächsten Morgen wollte ich dann mal ausschlafen und nicht nochmals in der Kälte rumstehen. Als ich in die Küche ging, um das Frühstück zu machen, sah ich das aus dem Küchenfenster:

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Und das ganz aus dem warmen Wohnzimmer fotografiert!