Vor dem Frühstück

Als die Dunkelheit langsam dem Tage wich, zeigte sich vorerst ein undurchdringbares Grau. Offenbar aber hatte es nachts geschneit und so packte ich noch vor dem Frühstück meine Kamera und stapfte in die Kälte. Schon ein paar Meter hinter dem Haus zeigte sich eine wunderschöne Silhouette der verschneiten Landschaft. Ich schlug den Weg zum Weiher ein und war ganz im Banne der winterlichen Natur gefangen. Meine Kamera kam kaum zur Ruhe.

Die Strasse zum Nachbardorf schlängelt sich zwischen den Baumstrukturen hindurch. Fahrzeuge waren selten und wenn, dann sehr langsam.

Der alte Nussbaum wäre die beste Kulisse für einen Märchenfilm. Seine über Jahrzehnte gewachsenen Strukturen zeichnen ein verschlungenes Schema in den Wald.

Der Weiher war mit Schnee bedeckt und leicht angefroren. Die Äste der Sträucher wurden vom schweren Schnee gefährlich nahe zum Wasser gedrückt.

Der Damm bot eine weisse Brücke und einen Kontrast zur Baumstruktur des Waldes.

Es schien, als würden die Äste behutsam das Eis abtasten, ob es wohl auch trägt. Ich habe es nicht versucht.

Ein letzter Blick zurück. Und dann geht es schnell in die warme Stube zum Frühstück, mit dem Gefühl, einen Traum auf die Speicherkarte gebannt zu haben. Die schönste Stunde des Tages konnte ich so geniessen.