Tagesblog: Notvorrat

_DSC6626

Das Eichhörnchen hat eine Nuss aus der Vorjahresspeisekammer ausgegraben und überbrückt mit seinem Notvorrat die Winterzeit bis hinein in den Sommer. Eigentlich einfach. Doch wir Menschen haben das nicht kapiert. Den Notvorrat haben wir aus unserer Erinnerung gestrichen. Wenn es aber auch nur im Geringsten nach einer kurzzeitigen Verknappung von lebensnotwendigen Gütern ausschaut, dann „hamstern“ wir, was das Zeug hält. Ein völlig falscher Begriff, denn Hamster sind wie die Eichhörnchen, eben gescheiter wie wir.

 

Tagesblog: Der Keinsteinbock, der fliegen kann

Im Val Müstair wandere ich oft zu meiner Lieblingsstelle, von wo aus ich im Sommer Murmeltiere und im Winter Steinböcke beobachten kann. Auch diesen Winter war ich oft dort.  Die Steinböcke waren immer anwesend, doch leider immer etwas weit von meinem Beobachtungsposten entfernt.

Doch einmal suchte ich sie vergebens. Ich hatte mein 500mm Objektiv montiert und suchte damit die Felsen ab. Da kam plötzlich ein Bartgeier über den Kamm geflogen, zog zwei bis drei Runden auf der Suche nach Knochen und flog dann über mich hinweg in ein anderes Suchgebiet, nicht ohne mir tief in die Augen zu schauen.

Das dauerte wohl kaum 10 Sekunden, doch mir blieb fast die Luft weg, so faszinierend ist der Flug dieses Vogels. Schön, dass es sie wieder bei uns gibt, die Bartgeier.

_DSC1564

Tagesblog: Der Keinvogel

Auf unserem kleinen Spaziergang in der näheren Umgebung nehme ich oft meine Kamera mit der langen Brennweite mit. Zurzeit herrscht im Wald reges Treiben bei den Vögeln. Man kann sie gut fotografieren, da noch wenige Blätter an den Bäumen wachsen. Doch bei diesem Spaziergang waren wohl alle Vögel in der Ruhepause. Man hörte kaum einen Pieps und sah schon gar keine.

Doch plötzlich regte sich etwas im Unterholz. Schnell nahm ich die Kamera und drückte auf den Auslöser. Wir waren beide überrascht, das Reh und ich. Und kaum gesehen, war es schon wieder verschwunden.

Fast auf jedem Waldspaziergang wartet eine Überraschung. Man muss nur hinhören und -sehen.

_DSC7231

Tagesblog: Das Schöne liegt vor der Haustür

In dieser verrückten Zeit, in der wir alle zuhause bleiben müssen, fallen einem Dinge auf, die man sonst im hektischen Alltag übersehen hätte. So glitzerten mir beim morgendlichen Lüften Tautropfen in unserem Schattengarten entgegen. Die Tulpenblätter war noch vom Frost gekrümmt, doch ein Blatt hielt sich mir entgegen, als wollte es mir stolz seine Tautropfen zeigen und sagen: „Schau doch, die Natur ist immer noch die selbe“. Sie wird es überstehen, wogegen wir zur Zeit ankämpfen müssen. Hoffentlich auch danach noch!

_DSC7508

 

Tagesblog: Der Frühling kommt so oder so.

Da wir ja zuhause bleiben müssen, möchte ich doch den Tag mit einem Bild und ein paar Worten dazu aufhellen.

So traf ich bei einem Waldpaziergang in unserer Umgebung dieses Rotkehlchen an, welches ganz auf seinen Gesang konzentriert war und kräftig eine Partnerin suchte. Überhaupt lohnt es sich, draussen gut zuzuhören, wie die Tierwelt sich auf den Frühling rüstet.

_DSC2370

In fremden Teichen fischen

_DSC7158

Im Teich hinter dem Haus hat sich ein Kormoran eingeschlichen. Vermutlich kommt er vom Pfäffikersee und will hier sein eigenes Futtergebiet erschliessen. Im Teich hat es recht grosse Fische. Ich nehme an, es sind Karpfen.

Als ich auf einem meiner morgendlichen Fotospaziergänge am Teich vorbeikam, entdeckte ich den Kormoran beim Fischen. Seine Beute war aber viel zu gross. Trotzdem versuchte er, diese zu verschlingen. Nach einiger Zeit gab er dann frustriert auf und setzte sich zum Trocknen auf einen Ast am Teich.

Der Fisch hat das wohl nicht überlebt.

Diese Diashow benötigt JavaScript.

Erlebnis mit dem Mond

Mein Ziel: Den Vollmond fotografieren, aber so, dass er schön mit der Landschaft in Einklang steht.

Mit den einschlägigen App`s plante ich minutiös, wann der Vollmond zu welcher Zeit und wo im Münstertal zu sehen ist. Ich fand einen Platz in Lü, wo ich erwartete, dass der Mond zur Morgendämmerung genau über dem Ofenpass untergehen sollte. Es war kalt, sehr kalt. Ich stand im Schnee und verfolgte die Bahn des Mondes noch im Dunkeln. Meine Berechnungen schienen aufzugehen. Doch was ich zu wenig geplant hatte, war die Brennweite, die ich einsetzen musste. Ich montierte mal das 70-200 er Telezoom und liess den Mond in Richtung Ofenpass gleiten.

_DSC3936

Schon bald wurde klar, dass der Mond so viel zu klein werden würde. Ich montierte schnell das 500mm Objektiv. In der Hetze jedoch nicht mit dem Stativfuss des Objektives sondern direkt an die Kamera, welche auf dem Stativ stand.

_DSC3955

Das wäre eigentlich eine gelungene Aufnahme, wie ich sie mir geplant hatte. Es stellte sich jedoch heraus, dass infolge der falschen Stativmontage das Bild verwackelt ist. Eine 2. Chance hatte ich nicht mehr, denn der Mond war weg.

Also nochmal von vorne. Am kommenden Morgen in der Früh war ich wieder am gleichen Ort. Temperatur unter minus 10°. Der Mond sollte schön entlang der Ostwand des Piz Daint herunter rollen. Es kam, wie es kommen musste: Der Mond war dort, aber die Wolken auch. Und so blieb mir nur eine schöne Aufmahme der blauen Stunde.

Am nächsten Morgen wollte ich dann mal ausschlafen und nicht nochmals in der Kälte rumstehen. Als ich in die Küche ging, um das Frühstück zu machen, sah ich das aus dem Küchenfenster:

_DSC4080

Und das ganz aus dem warmen Wohnzimmer fotografiert!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Stechende Blicke

Basstölpel Shetland (1 von 3)

Die Basstölpel stechen in hoher Geschwindigkeit ins Meer um Fische zu erbeuten. Deshalb haben sie Augen, welche nach vorne gerichtet sind. Zudem müssen sie über eine hervorragende Sehschärfe verfügen.

Es ist immer wieder eindrücklich, wie gut die Tiere für ihre Lebensumstände ausgerüstet sind. Zu hoffen ist nur, dass sich ihr Lebensraum nicht zu sehr ändert, oder dass die Tiere zumindest die Möglichkeit bekommen, sich den Änderungen anzupassen.

Ach, bestünde doch die Welt aus Papageitauchern!

Papageitaucher (4 von 7)

Das soziale Verhalten der Papageitaucher ist vorbildlich. Sie quaken nicht planlos in der Umgebung rum, sondern schnurren nur leise vor sich hin. Sie streiten nie, sondern wissen, wie man sich in der Gruppe zu verhalten hat. Sie teilen sich über ihre Körpersprache mit. Zu anderen Tieren halten sie Abstand, akzeptieren aber auch ihre Nähe. Untereinander sind sie alle gleich. Ein Chef ist nicht auszumachen.

Papageitaucher (2 von 7)

Schwierigere Dinge sagen sie auch mal durch die Blume. Dabei tragen sie Sorge zur Umwelt.

Papageitaucher (5 von 7)

Kommt ein Partner von einem Ausflug nach Hause, so ist die Begrüssung nicht ein oberflächliches Hallo, sondern eine innige Begrüssung. Auch wenn es dabei etwas klappert.

Papageitaucher (6 von 7)

Teamgespräche werden in offener und freundschaftlicher Atmosphäre durchgeführt. Sollte es mal zu Uneinigkeiten kommen, so entscheidet der Schiedsrichter.

Papageitaucher (1 von 7)

Das Äussere ist entscheidend. Immer straff nach hinten gekämmte Frisur. Keine Flecken auf der Bluse oder dem Hemd.

Papageitaucher (7 von 7)

Und solle es dann doch mal zu stressig werden (was selten der Fall ist), dann nimmt man sich halt eine kurze Auszeit.

04.00 Uhr aufstehen

Schon lange einmal wollte ich früh morgens auf Pirsch gehen. Unter Pirsch verstehe ich das Fotografieren von Wildtieren. Nun konnte ich den inneren Schweineh…. überrumpeln, oder anders gesagt, ich schlief sowieso nicht so gut und stand um 04.00 Uhr auf. Ziel: Die Rundwanderung im Nationalpark um den Margunet. Das Wetter war nicht gerade einladend und auf 9.00 Uhr meldete der Regenradar Niederschläge.

Eigentlich erwartete ich beim ersten Rastplatz Hirsche. Um 6.00 Uhr war ich dort und fand schon mal frischen Kot. Das war aber auch gleich alles. Selbst die immer anwesenden Murmeltiere schienen noch zu schlafen. Also ging es weiter den Berg hoch.

Begleitet wurde ich vom Maskottchen des Nationalparkes, dem Tannenhäher, der aber auch gleich immer lautstark die Gegend informierte, dass sich da wohl ein Tourist verlaufen habe.

In hinteren Teil des Tales Stabelchod angelangt bemerkte ich eine Gemse, oben auf dem Rücken des Margunet. Die wird wohl weit weg sein, wenn ich oben bin. Doch Überraschung: Die Gemse schien auf mich zu warten, direkt am Wegrand.

Damit war ich eigentlich schon zufrieden. Ich habe doch einige Tiere gesehen. Andere Gemsen waren da, aber zu weit weg. Kurz vor dem Grat des Margunet dann der Höhepunkt: Ein ganzes Rudel Hirsche! Die Kühe mit ihrem neugeborenen Nachwuchs. Sie haben mich zwar gesehen. liessen sich aber nicht wirklich stören. Die Entfernung war doch noch 1km.

Lange konnte ich dem Weiterzug der Tiere ca. 30 Tiere zuschauen und von Kräften Bilder schiessen. Als dann die Letzte Kuh über den Kamm verschwunden war kamen SIE: die Herren der Schöpfung, stolz und in einer klaren Hierarchie.

Eindeutig, wer der Chef war. Immer zuoberst oder zuvorderst. Er trägt Verantwortung für seine Sippe. Schliesslich übernahm er auch als letzter den Kontrollblick zum Frühaufsteher mit dem komischen Gerät, das ständig klackte.

Damit war der Tag zu einem Höhepunkt unseres Aufenthaltes im Münstertal geworden. Kein einziger Mensch war mir begegnet und ich fühlte mich von der anwesenden Tierwelt akzeptiert, wenn auch mit Distanz.

Der anschliessende Abstieg mit dem Arvenwald im unteren Teil half mir, das Adrenalin wieder abzubauen. Schliesslich war ich dann trockenen Fusses um 9.00 Uhr wieder zuhause, gerade rechtzeitig zum Frühstück.