Chämptner Tobel

Das Chämptner Tobel ist ein beliebter Erholungsraum in Wetzikon, genauer in Kempten. Ein Weg führt durch ein Tobel entlang eines Baches. Dieser fliesst immer wieder über Geländeschwellen und bildet kleine Wasserfälle. In diesem Frühjahr habe ich zwei dieser Wasserfälle fotografiert, im Format der XPan, aber mit der Hasselblad X1DII. Ich habe längere Verschlusszeiten gewählt, damit der Wasserfall verfliesst und auch die Wasseroberfläche ruhiger wirkt. Obiges Bild zeigt den grösseren Wasserfall. Leider liegt seit kuzer Zeit ein Baum im Becken und zieht die Aufmerksamkeit weg vom Wasserfall. Ganz rechts im Bild habe ich diesen kleinen Busch, der gerade gut von der Sonne beleuchtet wurde, bewusst als Gestaltungsmittel der rechten Seite und als Gegenpol zur im Wasser liegenden Baumkrone eingebettet.

Der kleinere Wasserfall gleitet über mehrere Stufen ins Becken. Auch hier habe ich wieder eine lange Verschlusszeit eingesetzt, um das Wasser zu beruhigen. Die Steine selber bringen schon viel Unruhe ins Bild. Allerdings verlaufen in diesem Bild die Linien von rechts oben nach links unten, was nicht unserer Sehgewohnheit entspricht. Die Steine im Vordergrund ziehen das Wasser nach unten.

Der gleiche Wasserfall ist hier so dargestellt, dass die Linien von links oben nach rechts unten verlaufe. Allerdings bilden die Steine eine Barriere und verhindern so den Lauf des Wassers. Hier hätte ich den Bildausschnitt nach unten vergrössern können, was aber einen völlig anderen Bildaufbau ergäbe. Ich wollte bewusst mit diesem Format arbeiten.

Es ist immer wieder interessant die Natur ins Bild zu rücken. Sie lässt sich nicht verschieben und auch das Licht kann nicht beeinflusst werden. Als Gestaltungsmittel dienen die Kameraposition, die Objektivbrennweite, die Belichtungszeit, die Schärfentiefe, Wetter und Tageszeit und der Bildauschnitt. Auch ganz schön viel, um damit zu experimentieren.

Bellvueplatz zu Corona und schlecht Wetter

Herrlich, dieses Format. Mit meiner Hasselblad konnte ich diese Stimmung einfangen. Stürmisches und kaltnasses Wetter, kaum Personen auf einem sonst belebten Platz. Dies gefiel vor allem den Möven, die offenbar den Platz genossen und den See daneben mieden. Die Tanne, ein Überbleibsel von Weihnachten, steht verlassen da, genauso wie die angeketteten Stühle. Das frisch renovierte Opernhaus versucht sich doch noch ein wenig attraktiv darzustellen, aber wohl vergebens. Denn niemand geht hin, kann hingehen. Ob diese trostlose Welt sich bald erholen wird? Ich jedenfalls freue mich an der Stimmung, an der Hasselblad und dass ich gerade geimpft worden bin. Es geht aufwärts. Man muss nur genau hinschauen.