Aufruf an die Aufrechtgehenden

Ich als Parteipräsident der jungen Murmeltiere möchte die vielen Besucher meines Lebensraumes aufrufen, sich so zu benehmen, wie wir Murmeltiere das auch tun. Nämlich:

Wir werfen keine Abfälle in die Natur. Wir zertrampeln keine Blumenwiesen. Wir halten Abstand zu anderen Tieren, besonders zu aufrecht gehenden (genannt Menschen). Wir kreischen nur, wenn Gefahr droht. Wenn ein Aufrechtgehender mit einem Apparat mit grossem Loch vorne auf uns zeigt, lächeln wir. Da hat er Freude. Wir pflegen uns und laufen nicht mit Löchern im Fell herum. Da könnte man ja meinen, wir wären von Parasiten befallen. Wir fressen nur soviel, wie notwendig ist, um den nächsten Winter zu überstehen. Im Frühjahr sind wir nämlich wieder schlank. Wir halten Ordnung in unserem Bau. Er ist unser Rückzugsort und schützt uns vor Feinden und der Winterkälte. Um den Winter zu überstehen, halten wir in der Familie zusammen. Wir wärmen einander. Zwischen den Familien gibt es keine Streitigkeiten, ausser wenn ein Neuling kommt und gerne Chef werden will. Da muss er zuerst zeigen, was er drauf hat.

So. Und nun geht weiter und geneisst die Natur.

Aufgewacht

Na, ist hier nichts los?

Na, ist hier nichts los?

Zögerlich zieht der Winter von dannen. Rückfälle gibt es, aber die Natur macht vorwärts. Zumindest sind die Murmeltiere aufgewacht. Zu unserer Überraschung herrscht ein emsiges Treiben, so, wie wenn die Kühe erstmals wieder aus dem Stall auf die Weide dürfen. Wanderer hat es noch keine und die Alpenweiden sind noch leer. Wer geht schon im April in die Berge! Doch es lohnt sich. Die Wiesen gehören nun den Murmeltieren. Sie sind noch etwas mager. Die alten Tiere nehmen es eher gelassen während die Jungen das Spielen geniessen. Sie pfeifen nicht einmal, als sie uns kommen sehen. Sie springen zum Hauseingang und warten mal neugierig ab. Ich hatte das Gefühl, dass sie sogar eher  posieren. Ganz zu Recht, sind sie doch einfach putzig!

Ohne grosse Erwartungen auf Wildbegegnungen gingen wir beladen mit dem 200-500mm Objektiv und der Nikon D7200 auf die Wanderung im Val Müstair. Die Alp Tabladatsch ist uns eigentlich als stark bewirtschaftete Alp bekannt. Umso mehr überraschte uns der Hochbetrieb der vielen Murmeltiere.

Übrigens: Das neue Objektiv ist super. Die Aufnahmen sind mit 500mm entstanden. Trotz den 2.3kg Objektivgewicht konnte ich alles freihändig aufnehmen.